Reisebericht über Nairobi und einer Bahnfahrt von Nairobi nach Mombasa und zurück von Jörg Wurmisch

Madaraka Express

Reisebericht über Nairobi und eine Fahrt mit dem neuen Madaraka Express von Nairobi nach Mombasa und zurück.

Unser Ziel war, wie schon oft, ein Badeurlaub nördlich von Mombasa am Bamburistrand. Ein bißchen Abenteuer wünschten wir uns schon immer und haben uns deshalb einen kleinen Zwischenstopp in Nairobi für die Hin- und Rückreise ausgesucht. Wir hatten schon 2005 die Bahn für eine Reise von Mombasa zum Viktoriasee benutzt und nun wollten wir die neu erbaute Bahnstrecke mit dem neuen Zug kennenlernen. Wir haben über Booking.com für den Aufenthalt in Nairobi vor der Hin- und zur Rückreise ein Zimmer für jeweils drei Tage gebucht. Die Hoteladresse war nach der Karte ca. 2 km entfernt vom Flughafen und dem Bahnhof. In Nairobi mit dem Flugzeug angekommen, ist von Taxen erstmals nichts zu sehen, dafür aber jede Menge Fahrer. Wir versuchten einen ortskundigen Fahrer auszuwählen. Unsere erste Frage nach dem Hotel brachte nichts, aber wir hatten ja eine Telefonnummer vom Hotel. Unsere Sprachkenntnisse wurden sehr strapaziert und wir haben wenig mitbekommen. Drei Taxifahrer machten einen Preis von 30 €. Wir waren, da ich mir die Strecke mehrmals in Deutschland auf der Karte angesehen habe, nicht bereit diesen Preis zu bezahlen. Vorweg, die Taxifahrer waren korrekt, nur wir kannten nicht die Umstände. Der letzte Anbieter ging auf 20 € runter wenn er uns in den nächsten Tagen bei Bedarf wieder fahren kann. Die Taxe stand 10 Minuten Fußweg entfernt. Die Fahrt zu dem Hotel führte durch Nairobi und an einen mir bekannten Hotel, das ich eigentlich wegen der entfernten Lage nicht nutzen wollte, vorbei. Endlich waren wir angekommen, Die Gegend war abscheulich und das Hotel war sehr runtergekommen. Der Hotelportier meinte die lange Anfahrt wäre doch kein Problem und verlangte einen vielfach höheren Preis für das Zimmer. Also ging es weiter zu den mir bekannten Hotel. Wir wollten es am Nachmittag genauer wissen und investierten nochmals 40 € um das Hotel zu finden. Wenn wir keine Beweise für die Nichtexistent des Hotels haben, rechneten wir mit Stornierungskosten. Wir grenzten das Gebiet, das für die Lage des Hotels in Frage kam, ein. Ansässige Taxifahrer schüttelten den Kopf, meinten aber die uns zur Verfügung stehenden Koordinaten treffen für ein großes bewachtes Gebiet, das mit schmucken Häusern bebaut ist, zu. Schließlich fuhr ein Wachmann mit uns durch die Anlage wo es eine kleine Ferienwohnung gab. die aber nichts mit unserer Buchung zu tun hatte. In Deutschland im Nachhinein lag uns eine E.Mail von Booking.com mit der Anfrage vor, warum keine Anreise erfolgt ist und eine zweite vom Hotelbetreiber, abgeschickt nach dem ersten Buchungstag, mit dem Hinweis wir sind umgezogen. Wunderlich ist das es keine Spuren von der vorherigen Existenz des Hotels gab und das von uns angefahrene Hotel bestimmt schon länger an dem Ort stand. Booking.com hatte keine Entschuldigung für nötig befunden.

Vorplatz alter Bahnhof in Nairobi

Busbahnhof in Nairobi

Markt in Nairobi

Matatuplatz in Nairobi

Nairobi am Abend

Nairobi am Abend

In Nairobi mußten wir Geld tauschen wegen den Taxikosten und das war ein Problem. In Deutschland hatten wir neu aussehende Banknoten älterer Serie von der Bank bekommen und die wollten die Barclaybank und eine andere Bank in Nairobi nicht akzeptieren. Wir wurden jeweils 1 1/2 Stunden unangenehm gemustert. Im Hilton Hotel wurde uns dann geholfen. Nachmittags fuhren wir mit dem Taxi zum Bahnhof der neuen Strecke um uns Fahrkarten für die erste Klasse nach Mombasa zu kaufen. Leider hatten wir keine Pässe eingesteckt und so konnten wir unverrichteter Dinge wieder zurück ins Hotel fahren. Es gab aber noch Fahrkarten 1. Und 2. Klasse. Am nächsten Tag fuhren wir mit einen Zubringerzug, der vom alten Bahnhof (frühere Strecke Mombasa - Nairobi - Kisumu) zu dem neuen Bahnhof fährt um wieder Karten zu kaufen. Der Zubringerzug der durch Kibera, ein Elendsviertel fährt, wurde dort mit Steinschleudern massiv katapultiert. Die Fahrkarten 1. Und 2. Klasse für den nächsten Tag waren ausgebucht. Eine weitere Klasse gibt es nicht. An den darauf folgenden Tag bekamen wir Fahrkarten für die Fahrt nach Mombasa mit der ersten Klasse. Allerdings mußten wir unseren Aufenthalt in Nairobi um einen Tag verlängern. Die Rückfahrkarten haben wir wunschgemäß erhalten. In den sieben Tagen Aufenthalt vor- und nach der Bahnfahrt haben wir keinen Touristen mit weißer Hautfarbe in Nairobi gesehen. Bier gab es nur in einigen Luxushotels und in einer größeren Tanzbar. Wir haben Nairobi, auch die nicht empfohlenen Viertel in der Dunkelheit ohne Probleme für uns besucht. Es gab aber einige Leute auf den Straßen die uns warnten. Es gab Gruppen von Kindern und Erwachsenen in der Moi Avenue (eine bessere Gegend) die wahrscheinlich durch Klebstoff im Rausch waren. Wir wurden aber nicht beachtet.

Hier haben wir uns wieder getraut zu fotografieren

Am Reisetag nach Mombasa fuhren wir wieder mit dem Zubringerzug. Ein Foto wollten wir vom alten Bahnhof von außen noch machen, und das hat Ärger gegeben. Man hat uns den Fotoapparat abgenommen. Die Sicherheitsleute wollten sich wohl Taschengeld machen. Je länger die Sache sich hinzog um so sicherer wurden wir und wir gingen in Richtung Bahnpolizei. Die Sicherheitsleute kamen uns hinterher und rückten den Fotoapparat wieder raus. Der Bahnhofsvorplatz ist nun mal kein Bahngelände. Wir wurden sehr umfassend kontrolliert. Die fahrt kostet 50 Ksh. Diesmal wurde der Zug nicht mit Steinschleudern katapultiert. Vor dem Betreten des neuen Bahnhofs muß sich jeder Fahrgast nach Geschlecht sein Gepäck auf ein Podest stellen und sich in einer Reihe aufstellen. Eine Sicherheitsangestellte war mir beim Gepäck behilflich. Dann wurden 2 Hunde nacheinander zum Schnüffeln an das Gepäck vorbei geführt. Die Sicherheitsangestellte führte einen Hund und diese war erpicht darauf das der Hund bei mir anschlägt. Dreimal wurde der Hund mit der Schnauze ohne Ergebnis an mein Gepäck gedrückt. Ich fand ihre Hilfsbereitschaft nun gar nicht mehr nett. Danach wurde das Gepäck durchleuchtet und die Personenkontrolle durchgeführt. Meine künstlichen Hüftgelenke waren für die Sicherheitsleute der Bahn noch unbekannt und so mußte ich noch eine besonders gründliche Nachuntersuchung über mich ergehen lassen. Dann kam noch eine Gepäckkontrolle, bei der aus dem Koffer alles was spitz ist, auch in kleinster Ausführung uns zum Entsorgen in die Hand gedrückt. Der Bahnhof ist überdimensioniert gebaut. Vor dem Einstieg in den Zug wurden wir kostenlos mit Kaffe und Gebäck versorgt. Der Zug hatte Sitzreihen die mit wenig Aufwand gedreht werden können, so daß jeder Fahrgast in Fahrtrichtung sehen kann. Der Gang wurde während der Fahrt ständig gewischt. Der Zug hat für die erste Klasse einen Speisewagen. Bei Tsavo haben wir auf der Hin- und Rückfahrt zusammengenommen fünfundzwanzig Elefanten gesehen. Andere Wildtiere haben wir nicht gesehen. In Mombasa angekommen, konnten wir mit eines der Matatus, die sich für diese Strecke spezialisiert haben, bis zu unserer Unterkunft fahren. Für die Rückfahrt bis zum Bahnhof haben wir uns ein Taxi genommen.

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Fahrplan für die Bahnlinie Nairobi nach Mombasa

Inter-counti Train

Express Train

Teilstrecken

Ankunft

Abfahrt

Ankunft

Abfahrt

Nairobi

 

8:20 Uhr

 

14:35 Uhr

Athi river

8:40 Uhr

8:43 Uhr

 

 

Emali

9:47 Uhr

9:51Uhr

 

 

Kibwezi

10:32 Uhr

10:35 Uhr

 

 

Mtito Andei

11:20 Uhr

11:24 Uhr

 

 

Voi

12:29 Uhr

12:33 Uhr

 

 

Miasenyi

13:04 Uhr

13:07 Uhr

 

 

Mariakani

13:49 Uhr

13:52 Uhr

 

 

Mombasa

14:18 Uhr

 

19:18 Uhr

 

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Fahrplan für die Bahnlinie Mombasa nach Nairobi

Inter-counti Train

Express Train

Teilstrecken

Ankunft

Abfahrt

Ankunft

Abfahrt

Nairobi

 

8:20 Uhr

 

14:35 Uhr

Athi river

8:40 Uhr

8:43 Uhr

 

 

Emali

9:47 Uhr

9:51Uhr

 

 

Kibwezi

10:32 Uhr

10:35 Uhr

 

 

Mtito Andei

11:20 Uhr

11:24 Uhr

 

 

Voi

12:29 Uhr

12:33 Uhr

 

 

Miasenyi

13:04 Uhr

13:07 Uhr

 

 

Mariakani

13:49 Uhr

13:52 Uhr

 

 

Mombasa

14:18 Uhr

 

19:18 Uhr

 

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Athi river

Emmali

Kibwezi

Mtito Andei

Voi 

Miasenyi

Fahrpreis in KShs. für die erste Klasse

 

Mombasa

Mariakani

Miasenyi

Voi

Mtito Andei

Kibwezi

Emali

Athi river

Nairobi

Mombasa

-

140

560

880

1.520

1.800

2.230

2.890

3.000

Mariakani

140

-

430

740

1.380

1.670

2.090

2.750

2.870

Miasenyi

560

430

-

320

950

1.240

1.670

2.330

2.450

Voi

880

740

320

-

640

920

1.340

2.010

2.130

Mtito Andei

1.520

1.380

950

640

-

230

710

1.370

1.490

Kibwezi

1.800

1.670

1.240

920

230

-

430

1.090

1.210

Emali

2.230

2.090

1.670

1.340

710

430

-

660

790

Athi river

2.890

2.750

2.330

2.010

1.370

1.090

660

-

120

Nairobi

3.000

2.870

2.450

2.130

1.490

1.210

790

120

-

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Fahrpreis in KShs. für die zweite Klasse

 

Mombasa

Mariakani

Miasenyi

Voi

Mtito Andei

Kibwezi

Emali

Athi river

Nairobi

Mombasa

-

70

190

290

500

590

730

950

1.000

Mariakani

70

-

140

250

460

550

690

910

940

Miasenyi

190

140

-

110

320

410

550

770

810

Voi

290

250

110

-

210

310

450

660

700

Mtito Andei

500

460

320

210

-

100

240

450

490

Kibwezi

590

550

410

310

100

-

140

360

400

Emali

730

690

550

450

240

140

-

 

260

Athi river

950

900

770

660

450

360

220

-

60

Nairobi

1.000

940

900

700

490

400

260

60

-

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Reisebericht: Quer durch Kenia mit der alten Kolonialbahn